Drittes Festival der Bauchrednerkunst
Pressemeldung "WAZ Mediengruppe" vom 09.10.2011:
Herscheid-Reblin. Buchstäblich aus dem Bauch heraus kommen die Gags und frivol bis witzig klingenden Geschichten, die beim 3. Festival der Bauchrednerkunst am vergangenen Samstag im Jagdhaus Weber in Reblin das Publikum begeistern.
Auf der Bühne erwecken Dr. Bauch, Didibel, Jürgen & Co handgeführte Puppen oder kuriose Gegenstände auf grandiose Weise zum Leben.
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[Quelle WAZ Mediengruppe - Link zum Originalbericht] [Bilder: Didibel]
Erfahrungsbericht eines Teilnehmers
Herzlichen Dank an Tim Jantzen für die Einsendung seines persönlichen Erfahrungsberichts.
Fürs Bauchreden interessiere ich mich schon lange. Ausgelöst wurde das Ganze bei einem Kurzseminar von Sascha Grammel bei einem Zauberkongress in Lübeck und nun fahre ich mit Ditmar Belda und seiner Frau zum 3. Festival der Bauchrednerkunst vom 07.10.2011 bis So. 09.10.2011 nach Herscheid-Repling. Zu einem, wie ich finde sehr günstigem Preis, werden hier Seminare, Workshops und eine Gala für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. Ich bin gespannt, habe ich vom Bauchreden doch fast keine Ahnung.
Bei der Ankunft werde ich von einem netten Zimmer und einer tollen Bühne überrascht. Nach und nach treffen immer mehr Teilnehmer ein, es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Im Tagungsraum sind einige Puppen von Werner Puppets und Sylle Bauchrednerpuppen zum Verkauf ausgestellt, in den großen grünen Frosch von Werner habe ich mich sofort verliebt.
Gegen 16 Uhr sind dann alle Teilnehmer eingetroffen. Das Festival wird gekonnt vom 1. Vorsitzenden eröffnet. Es gibt eine Vorstellungsrunde, in der ich feststelle, dass ich nicht der einzige Zauberer unter so vielen Bauchrednern bin.
Pünktlich um 16.3o Uhr beginnt das Seminar von Didibel. Er zeigt uns wie man aus einem Bogen Papier, durch geschicktes Umfalten verschiedene Hüte herstellt. Ich denke, diese kleine nette Sache ist nicht nur für eine Bauchrednernummer mit Zuschauerbeteiligung sehr geeignet, sondern auch sicherlich in der Kinderzauberei eine nette Geschichte. Didibel ist offizieller Künstler für Verkehrssicherheit mit einem Kooperationsvertrag der Landesverkehrswacht. Er zeigt uns unterschiedliche Zauberkunststücke aus seinem Verkehrserziehungsprogramm, die er alle als Bauchredner, mit einer Hand bedienen kann. Schön finde ich den Effekt mit der Verkehrsampel, den er mit Hugo dem Verkehrsgeier zeigt. Eine kreative Idee ist auch eine Fußgängerampel mit den Figuren Hopsi und Stopsi. Ein schönes Seminar, mit einem Mann, bei dem man den Eindruck hat, dass er weiß wovon er redet.
Der Tag endet mit einem Jekami. Leider nutzt niemand das offene Mikrofon und zeigt uns etwas auf der Bühne. Stattdessen werden die unterschiedlichsten Figuren gezeigt und verglichen. Mir wird klar, dass man nicht nur beim Zaubergerätehändler eine Menge Geld lassen kann. Nach einem Bier in geselliger Runde falle ich spät abends zufrieden ins Bett. Schön, dass ich mit ins Sauerland gefahren bin.
Samstag direkt nach dem Frühstück beginnt das Seminar von Dennis. Er spricht mit uns über die Technik und Problembuchstaben. Mit seiner Puppe Coco und einem Eimer zeigt er uns seine perfekte Lippenkontrolle, welche selbst die alten Hasen schockt. Viel Applaus bekommt er für sein tolles Echo. Nach diesem Einstieg wird es dann ernst für mich, mit einer geliehen Puppe und viel Mut, mit sich selbst zu sprechen, beginnen meine ersten Übungsversuche. In Dennis Workshop wird mir klar, dass das Alles nicht wirklich einfach ist. Erst muss man eine andere Stimme finden, dann die Lippen nicht bewegen und die Puppe muss pro Silbe auch einmal den Mund öffnen bzw. schließen. Nach ein wenig Übung kann ich folgende Sätze sprechen: „Meine Mutter mag mich!“ und „Neun Nonnen holen Kohlen!“ Ich bin stolz auf mich und bedanke mich bei Dennis, der mich unterstützt hat.
Nach dem Mittagessen beginnt das Seminar mit Marcus Budde, auf das ich sehr gespannt war.
Marcus Budde ist Gagschreiber und war zehn Jahre lang Chefautor hinter den Kulissen der RTL-Comedy-Show „7 Tage 7 Köpfe“. Timothy Trust, Jürgen Kellner und Manfred Werner zeigen Ihre Darbietungen. Marcus Budde gibt Ihnen Tipps, Anregungen, neue Gags oder arbeitet mit Ihnen am Timing, um keinen Gag verpuffen zu lassen. Aber auch Schwächen in der Nummer zeigt er auf. Auch für die Außenstehenden ist das sehr lehrreich, wir als Zuschauer können zusätzlich viele Anregungen geben. Gerne hätte ich hier weiter zugeschaut, leider fehlte hier etwas die Zeit: Der Saal muss schnell für die Abendgala vorbereitet werden.
Pünktlich um 19:00 Uhr beginnt diese. Unser Moderator Didibel begrüßt die Zuschauer im ausverkauften Hotelsaal. Es wird eine abwechslungsreiche Gala geboten und mir wird klar, dass die Bauchrednerkunst das angestaubte Image ganz umsonst hat. Alois Maier führt eine Unterhaltung mit seinem schrulligem Grafen, Dietmar Belda redet mit einem Raben und einer Golfsocke mit 18 Löchern, Christoph Quernheim, der Engel, diskutiert mit dem Teufel das Für und Wider der Hölle, Romi Romero singt für uns, Bauer Jürgen fachsimpelt mit seinem Nachbarn, Manfred Werner lässt die Ratte und Udo tanzen, Dr. Bauch mit Alois Alzheimer sorgen für Stimmung und Sönkes Oma verliert fast die Zähne. In der Pause gibt es ein reichhaltiges Buffet, besonders die Hirtentaschen sind zu empfehlen. Nach fast 2,5 Std. geht eine schöne und vielfältige Gala zu Ende. Mich hat es nicht gestört, dass ich nur Bauchredner gesehen habe. Im nächsten Jahr möchte ich mitmachen. Nach der Gala sitzen wir wieder alle zusammen in der Kneipe und tauschen uns übers Künstlerleben aus.
Der Sonntag beginnt mit einem leckeren Frühstück, im Anschluss zeigt Jürgen Kellner sein Seminar. Es ist ein, auch für mich als Anfänger verständliches, Seminar zum Thema Puppenführung. Jürgen zeigt uns, wie man seine Puppe so manipulieren kann, dass verschieden e Stimmungen wie Lachen, Traurigkeit, Schüchternheit oder Wut zum Ausdruck kommen. Schön finde ich seine kleine Seminarnotiz, die jeder mit nach Hause nehmen kann.
Nach drei Tagen geht ein tolles Festival zu Ende, ich habe viele nette Leute kennengelernt und muss jetzt nur noch üben, üben, üben….